Welche Erwartungen habe ich von Norwegen? Man macht sich im Vorfeld ja so seine Gedanken und nach der Informationsveranstaltung im vergangenen November wusste ich schon etwas mehr. Es dann aber selbst zu erleben, ist nochmal etwas anderes und übertrifft in manchen Dingen dann doch das Vorstellungsvermögen.
Da sind zum einen die Wasserfälle – ich weiß nicht wie viele es waren, welche uns täglich auf unserer Reise begleitet haben und die begünstigt durch die derzeitige Schneeschmelze tosend aus den Bergen ins Tal bzw. in Bäche, Seen oder Flüsse stürzen.
Und die Fjorde zum anderen, eingebettet in herrliche Bergzüge. So etwas ist einzigartig. Einziger Wermutstropfen sind hier die Kreuzfahrtschiffe, welche das Bild meines Erachtens stören.
Die wahnsinnig vielen „Tunnelen“ (deutsch Tunnel) die wir mit dem Bus täglich durchfuhren und ein Straßennetz, an dem sich Deutschland eine Scheibe abschneiden könnte. Selbst der Mobilfunkempfang riss im längsten Tunnel unserer Reise, dem „Eiksundtunnelen“, der knapp 8 km lang und bis zu 287 m tief ist, nicht ab.
Auch der Strom, der aus der Wasserkraft gewonnen wird, schlägt sich für uns gut sichtbar in den vielen Elektroautos, -fahrrädern und -rollern nieder, welche ich in so großer Anzahl sonst noch nirgendwo gesehen habe. Überall an öffentlichen Parkplätzen, Tankstellen etc. gibt es Ladestationen.
Von meinen Preisvorstellungen wurde ich (leider!) nicht enttäuscht. Ein halbes Fischbrötchen in Bergen auf dem Fischmarkt knapp 7 EUR, eine Tafel Schokolade im Ort Geiranger rund 7 EUR, das Glas Wein zum Abendessen gute 11 EUR! An shoppen in den schönen Läden in Alesund, Lillehammer oder Bergen war nicht zu denken – das hält die Kreditkarte nicht aus.
Die Tage(shöhepunkte) nochmal im Einzelnen kurz zusammengefasst:
Tag 1: Oslo – quirlige und moderne Hauptstadt und sicherlich auch Kulturhochburg des Landes
Tag 2: Wintersport am Holmenkollen und filigrane Handwerkskunst im Hadeland Glassverk
Tag 3: Fahrt mit der Flamsbahn, Serpentinenpassage „Stahlheimskleiva“, die ihre Spuren am Bus hinterlassen hat
Tag 4: die hübsche Hansestadt Bergen und der leckere Apfelkuchen bei der Steinstö Apfelplantage
Tag 5: Die Fahrt mit dem Loen Skylift und das grandiose Thon Hotel in Fosnavag
Tag 6: der sonnigste Tag der Reise, welchen wir in der bezaubernden Stadt Alesund verbringen durften
Tag 7: Fahrt durch den Geirangerfjord und der Hof „Melchiorsgarden“, den Rest hat uns das Wetter leider verwehrt
Tag 8: Stabkirche in Ringebu und die Seele baumeln lassen in Lillehammer
Juni 2019, Katharina Graf, Reisbegleiterin VR-Bank Memmingen eG